Psssst … Bitte nicht stören

Sie oder Ihr Hund haben beim Spaziergang ein scheinbar verlassenes Rehkitz gefunden. Das Wichtigste zuerst: bitte nicht anfassen!

Zur etwas ausführlicheren Erklärung:

Ab Mai kommen die Rehkitze – nahezu ohne eigenen Körpergeruch – auf die Welt. Zu seinem eigenen Schutz lässt die Rehmutter ihren Nachwuchs in Wiesen oder Wald allein liegen. Sie kommt regelmäßig vorbei, um ihr Junges zu säugen.
Eine große Gefahr für die Jungtiere sind Menschen, die sich ohne böse Absicht in den normalen Ablauf der Natur einmischen. Bitte fassen Sie ein Rehkitz niemals an! Durch die Berührung würde sich Ihr menschlicher Geruch auf das Jungtier übertragen und die Mutter würde ihr Junges nicht mehr annehmen, das dadurch zum Tode verurteilt wäre.

Falsch verstandene Tierliebe schadet

Hilfsbedürftig sind nur verletzte, kranke und verwaiste Rehkitze. Bitte untersuchen Sie das Jungtier nach äußerlichen Verletzungen ohne es zu berühren. Beobachten Sie mit dem Fernglas aus größerer Entfernung die Umgebung des Kitzes über längere Zeit und versichern Sie sich, dass es tatsächlich verwaist ist. Unnötiges menschliches Eingreifen wäre ein Fehler, der die Überlebenschance des Jungtieres deutlich senkt. Optimale Aufzuchtbedingungen hat ein Rehkitz immer bei seiner eigenen Mutter.
Wenn nach längerer Beobachtung der Verdacht besteht, dass das Jungtier tatsächlich verwaist ist, nehmen Sie bitte Kontakt mit dem örtlichen Tierschutzverein auf.

Gesetzliche Vorschriften

In Deutschland ist es generell verboten, Tiere der Natur zu entnehmen. Es ist jedoch erlaubt, hilfsbedürftige Tiere sachgemäss gesund zu pflegen, um sie zu gegebener Zeit wieder gesund in die Freiheit zu entlassen.