Kleopatra und Kitty waren 7 und 10 Jahre alt, als wir sie im Wartezimmer vom Scherzinger Tierschutzzentrum kennengelernt haben.
Nackt gezüchtet, Kitty mit einem Auge, warteten sie, dass ihr Schicksal aufwärts geht.
Es war höchste Zeit für die beiden, sich wohnungsmäßig umzuorientieren. Deshalb kam das Angebot, in unserer Wohngemeinschaft einzuziehen wie gerufen – denn da wäre Platz, kulinarisches Vergnügen und eine dreiköpfige Gesellschaft von Artgenossen (die über ein Top-Unterhaltungspotential verfügen) vorab im Vertrag abgesichert.
Alle Beteiligten bestätigen (und unterschreiben) heute die unglaubliche Verbesserung des Betriebsklimas in unserer Familie und freuen sich über die neuen Maßstäbe im Miteinander, die gesetzt wurden.
Beide Diven, die Kleopatra und Kitty sind, bleiben einfach den ganzen Tag im Himmelbett und bringen schlechtes Wetter schlafend und sorgenlos hinter sich, denn der Lieferservice funktioniert perfekt.
Ganz unter uns ist das jedoch pure Angeberei von den beiden, mittlerweile sich so spektakulär auf den Fotos zu posieren, als würden sie jetzt auf der sonnigen Seite des Kapitalismus leben. Und das auch noch unter voller Akklimatisierung, die auf ein totales Vergessen ihres frühen Lebens deutet.
Kitty hat inzwischen die Geschäftsführung übernommen, und achtet darauf, dass Meinungsverschiedenheiten in der Gruppe friedlich und raffiniert ausgetragen werden.